Dienstag, 16. August 2016

Wie es zum 13. August 1961 kam

In diesen Tagen ist anlässlich des 55. Jahrestages des sogn. „Mauerbaus“ wieder eine Vielzahl rein moralisierender Berichte über diesen geschichtlichen Einschnitt zu sehen und zu hören. Sicherlich kann und muss man trefflich darüber streiten, was an historischem Geschehen als richtig oder falsch bewertet wird. Allerdings erst, wenn man ein solches Ereignis auch vor seinem realen geschichtlichen Hintergrund betrachtet.

Gerade in der heutigen Zeit sind wir politisch und gesellschaftlich mit den Folgen diverser „Regime-Changes“ konfrontiert. Im Windschatten und als direkte Folge der westlichen Destabilisierungspolitik unliebsamer Regime im Nahen Osten entstanden und erstarkten islamistische Terrorgruppen im folgenden Machtvakuum. Egal ob „Al Kaida“ in Afghanistan oder der sogn. „IS“ in Syrien und dem Irak – alles dies sind direkte Folgen dieser imperialistischen Politik.

Vielleicht versteht man in diesem Kontext die Ansicht des damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy besser, der den „Mauerbau“ mit den Worten "Besser als ein Krieg!" kommentierte.

Auf jeden Fall sollte man sich aber vor Urteilsbildung noch einmal die realen landes- und weltpolitischen Umstände der damaligen Zeit vergegenwärtigen. Dann wird auch verständlicher, warum sogar ein damals amtierender US-Präsident zu der Einschätzung kam, dass der Bau der „Mauer“ einen Krieg im Herzen Europas mit wahrscheinlich Millionen von Toten verhindert hat!

Wir dokumentieren daher an dieser Stelle eine historische Einordnung der Ereignisse von 1961 durch den damaligen Journalisten Albert Norden.

„Wie imperialistische Kriege verhindert werden – das wurde am 13. August 1961 demonstriert.“
von Albert Norden

»1961 glaubte man in Bonn und Westberlin, dass die Situation erneut weit genug gediehen sei, um zur entscheidenden Tat zu schreiten. Dabei sollte der „mögliche Aufstand“ auf dem Territorium der DDR mit der „Befreiungsmission“ der westdeutschen Militaristen gekoppelt werden.

Hatte der Kriegsminister Strauß im Organ des Deutschen Bundeswehrverbandes (1) zur „rettenden Stunde“ aufgerufen, so forderte, damit diese ominöse Stunde bald schlagen möge, im gleichen Monat der CDU-Parteitag die Fortsetzung der „Politik der Stärke“.Der persönliche Freund von Strauß und Chefredakteur des „Münchner Merkur“, Alfons Dalma (2), schrieb am 26 Juni 1961 überdeutlich in seiner Zeitung, eine“Explosion“ müsse in der DDR herbeigeführt werden. Hierzu bedürfe es entsprechender politischer, psychologischer, propagandistischer und nicht zuletzt auch organisatorischer und subversiver „Vorbereitung des Westens“.

Zu dieser Vorbereitung gehörte die Tätigkeit einer Körperschaft, die unter dem harmlosen Namen „Forschungsbeirat“ beim sogenannten Ministerium für Gesamtdeutsche Fragen am 6. Juli 1961 mit einem ökonomischen Sofortprogramm an die Öffentlichkeit trat, das nach Sturz der Arbeiter–und-Bauern-macht in der DDR die Einführung der westdeutschen großkapitalistischen Verhältnisse vorsah und von der Bonner Regierung in ihrem offiziellen Bulletin hell begrüßt wurde.

Kriegsminister Strauß, Quelle Basler Zeitung
Inzwischen war Bonns Kriegsminister Strauß in die USA gefahren, wo er in Santa Rosa (Kalifornien) verkündete: „Der zweite Weltkrieg ist noch nicht zu Ende.“ Er forderte eine politische Offensive für das Selbstbestimmungsrecht, dieses Synonym für den Eroberungsdrang des deutschen Imperialismus, wobei er sich keineswegs auf die DDR beschränkte, sondern ausdrücklich Polen, die Tschechoslowakei, Ungarn, Bulgarien und Rumänien in den Kreis der um ihr Selbstbestimmungsrecht gebrachten und zu befreienden Nationen einschloss. Die Bundesregierung hielt die Rede von Strauß für  so bedeutsam und richtungsweisend, dass mit ihrem Abdruck die Spitzenseiten des offiziellen Regierungsbulletins gefüllt wurden.(3) Dem amerikanischen Präsidenten Kennedy und seinen Beratern suchte Strauß in persönlichen Unterredungen klarzumachen, dass ein „Volksaufstand“ in der DDR bevorstehe und die Bundesregierung die Möglichkeit habe, diesen „innerdeutschen Konflikt“ zu lösen. Auf einer anschließenden Pressekonferenz in New York betonte Strauß, „dass der Westen auf eine Art Bürgerkrieg in Deutschland vorbereitet sein muss“. Da die Bonner Imperialisten von der Existenz des Staates DDR keine Notiz nehmen wollten und sie als ein Vakuum betrachteten reduzierten sie in ihrer Weltpropaganda die geplante Militäraggression auf eine simple Polizeiaktion in Wahrnehmung des Bonner Alleinvertretungsanspruchs auf ganz Deutschland.

Den Punkt auf „i“ setzte der bereits zitierte Dalma, den Strauß an der Spitze des Augustheftes 1961 der Bundeswehrzeitschrift „Wehrkunde“ zum „allgemeinen Volksaufstand“ in der DDR und zu einer „organisierten Vorarbeit“ dafür durch den Westen aufrufen ließ.

In der Etappe bis zur Bildung des Separatstaates amerikanischer Herkunft und westdeutsch-kapitalistischer Komplicenschaft wurden die militärischen Führungskader der Hitlerschen Wehrmacht konserviert und angereichert mit neuen amerikanisch-imperialistischen Vorstellungen, auf eine Revanchestrategie ausgerichtet.

Mit der Bildung des Separatstaates wollte der westdeutsche Imperialismus den ihm verbliebenen Machtbereich durch eigene bewaffnete Kräfte militärisch beherrschen und zur Ausfallstellung ausbauen.

Der Adenauer-Intimus Robert Ingrim unterstrich 1955: „Die Normalisierung des deutschen Staates durch die Wiederherstellung militärischer Einrichtungen ist innenpolitisch nichtweniger dringend als außenpolitisch.“ (4) Dabei ging es nicht nur um die Ablösung der inneren Besatzungsfunktion der Westmächte, sondern vielmehr auch um die Konsequenzen, die sich aus der Existenz der DDR und der anderen sozialistischen Staaten ergaben. Die deutsche Arbeiterklasse, im Innern der Bundesrepublik unterdrückt und potentieller hauptgegner, hatte sich im anderen Teil Deutschlands zur herrschenden Klasse konstituiert und mit ihrer erfolgreichen gesellschaftspolitischen Revolution dem westdeutschen Imperialismus eine unheilbare Wunde geschlagen.

Quelle: Schweizerisches Sozialarchiv
Die geplante Annexion der Deutschen Demokratischen Republik und der Gebiete anderer sozialistischer Staaten erhielten besonders in Lehre und Propaganda des westdeutschen Imperialismus und seiner Offiziers- und Soldatenschulung den Charakter weltanschaulicher Auseinandersetzung. Der Klassenkampf zwischen Großbourgeoisie und Arbeiterklasse dehnte sich auf „zwischenstaatliche Ebene“ und in Deutschland sogar auf die Ebene zweier Staaten mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung im Rahmen einer Nation aus. Beide Funktionen der künftigen westdeutschen Streitkräfte richteten sich jetzt hauptsächlich gegen gleichartige Klassenkräfte, die innere und äußere militärische Funktion der Streitkräfte verschmolzen auf einer bestimmten Ebene aus politischen Gründen. Daraus schloss die militärische Führung Westdeutschlands, dass die künftige Armee einerseits auf einen Bürgerkrieg in Deutschland, andererseits auf die „Befreiung der osteuropäischen Staaten“ vorbereite werden müsse.  General a. D. Foertsch unterstrich 1953: „Wir gehen Weltanschauungskriegen entgegen … Der Soldat des Westens, besonders aber der deutsche Soldat, muss darauf gefasst sein, dass er ein Soldat des Bürgerkrieges wird.“ (5)

Mit dem Abschluss der Pariser Verträge begann die erste Etappe des direkten Aufbaus der Bundeswehr. Sie wurde als Kaderarmee angelegt; ihr Generalstab formierte sich und versprach, Gelegenheiten, wie sie 1953 nicht genutzt werden konnten, künftig konsequent wahrzunehmen. Das Eindringen in die NATO-Stäbe vollzog sich planmäßig. Strauß, der am 18. Oktober 1956 das Kriegsministerium übernahm, glaubte aus den Ereignissen jenes Jahres in Ungarn, am Suez und in Polen die militärische Konsequenz zu ziehen, indem er verkündete: „Ich kenne nur den Fall Rot … Qualität geht vor Quantität.“ Es ging darum, sehr schnell Divisionen für den Tag X – den Fall Rot – einsetzen zu können. Heusinger als Vorsitzender des militärischen Führungsrates (und ab 1957 Generalinspekteur der Bundeswehr) ordnete an: Volle Motorisierung, mehr Panzerstoßkräfte schaffen, höhere Beweglichkeit!

Die zweite Aufbauetappe der Bundeswehr ist die Etappe des beschleunigten Ausbaus zu einer einsatzbereiten Aggressionsarmee, verbunden mit der beginnenden Atomwaffenrüstung. Typisch ist die Begründung: „Die Sputniks über unseren Häuptern mahnen und eindringlich daran, dass die Sowjets nicht nur über die stärkste konventionelle Armee der Welt verfügen, nicht nur über Atom- und Wasserstoffbomben, sondern auch über Geschosse, mit denen sie jeden Punkt der Erde erreichen, jede Stadt der Welt vernichten können.“ (6)

Der Bundestag stimmte der Ausrüstung der Bundeswehr mit atomaren Trägermitteln und der Vorbereitung auf atomare Kriegführung im März 1958 zu.

Es verstärkte sich der Einfluss auf die NATO und auf die NATO-Strategie durch Besetzung der wichtigsten Kommandopositionen. Das Dokument MC 70, die Grundkonzeption für die atomare Bewaffnung der Bundeswehr, wurde am 7. Mai 1958 durch die 25. NATO-Ratstagung beschlossen und die Bundeswehr nach dem Zweischlüsselsystem zur größten Leih-Atommacht der NATO. In einer sensationellen politisch-militärischen Denkschrift vom September 1960 verlangten Bonns Generale die Vorwärtsstrategie, gepaart mit Atomwaffen und innerem Notstand.

Bis Mitte 1961 war die Bonner Wehrmacht, geführt von faschistischen Generalen, Generalstäblern und Offizieren, geplant und aufgebaut als Gerippe einer Millionenarmee, aus gebildet, gedrillt und ausgerüstet als einsatzbereite Aggressionsarmee für begrenzte Aufgaben im Kernwaffenkrieg, ideologisch vergiftet im Geiste des Antikommunismus, des Chauvinismus und des Revanchismus, zur stärksten militärischen Kraft der NATO in Europa geworden.

Wie immer schürte auch 1961 wieder der NATO-Flügel der evangelischen Kirche das Feuer. Ihr stellvertretender Ratsvorsitzender, Bischof Lilje, stellte die Autorität der Kirche den Kriegstreibern zur Verfügung. Auf die Frage, die im zweiten westdeutschen Fernsehen am Abend des 28. Juli gestellt wurde, ob der Christ in der DDR „nicht nur ein passives, sondern auch ein aktives Widerstandsrecht“ habe, antwortete Lilje:

„Ich möchte meine Brüder drüben nicht gefährden, indem ich einfach sage: ja. Aber denken tue ich es wohl.“

Offener konnte man wohl kaum zum Aufruhr reizen – im Namen der kapitalistischen Gesellschaft und mit dem Kreuz auf der Brust. So war es in jenem Sommer um die Mentalität der herrschenden Kreise der Bundesrepublik bestellt.

In dieser Situation, als es um Krieg oder Frieden in Deutschland ging, beschloss die Oberste Volksvertretung der DDR am 6. Juli 1961 den Deutschen Friedensplan. Es war beileibe nicht das erste Angebot an die westdeutsche Regierung, wie es ja überhaupt charakteristisch ist und für spätere Geschichtsschreiber höchst aufschlussreich sein wird, dass in den fünfziger und sechziger Jahren dieses Jahrhunderts alle offiziellen Initiativen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden deutschen Staaten immer und ausschließlich von der DDR ausgingen, während aus Bonn nur die Trompeten des kalten Krieges zu hören waren. So geschah es auch diesmal. Die Volkskammer schlug ein abkommen des guten Willens vor, durch das der Verzicht beider deutscher Staaten auf atomare Bewaffnung, auf Kriegs- und Revanchepropaganda, die gegenseitige Nichteinmischung und der Abschluss eines Nichtangriffspaktes zwischen den Staaten des Warschauer Vertrages und denen der NATO erreicht werden sollte.

Aber das Angebot der Volkskammer, die Beziehungen zwischen beiden deutschen Staaten auf der Basis des Grundsatzes der friedlichen Koexistenz zu verbessern, stieß in Bonn auf taube Ohren. Es wurde nicht einmal beantwortet – es sei denn, dass man die Erklärung des Bundesvorstandes der westdeutschen CDU fünf Tage nach der Volkskammeraktion als Antwort betrachten will. In dieser Erklärung wurde wörtlich formuliert, dass ein „wiedervereinigtes Deutschland in die europäische Gemeinschaft integriert“ werden soll, die „ihrerseits der nordatlantischen Gemeinschaft bedarf“. Also sollte die ganze deutsche Nation in den Bereich der NATO gelangen!(7)

An demselben 6. Juli 1961, als die Volkskammer der DDR mit ihrem Deutschen Friedensplan der Bonner Regierung abermals die hand zum Abschluss eines Abkommens entgegenstreckte, an demselben 6. Juli veröffentlichet die Bonner Regierung ihren Grauen Plan, in dem die Beseitigung des Volkseigentums an den Betrieben und die Wiederherstellung der Allmacht des Kapitalismus in der DDR gefordert wurden.

Nach Ansicht der Bonner Regierung waren alle Offerten der DDR zu ignorieren, weil man sie ja der Bundesrepublik einverleiben wollte. Da konnten Verhandlungen auf gleichberechtigter Ebene nur ein Hemmschuh für die geplante Annexion sein, weil der Angriff auf ein land, mit dem man verhandelt, den Aggressor moralisch vor der ganzen Welt bloßstellen mußte.

Einer der Leibjournalisten Adenauers, Robert Ingrim, machte aus dem Herzen seines Kanzlers eine Mördergrube, als er forderte, „dass sich die freie Welt instand setzen muss, alle Mittel des Krieges, des Nervenkrieges und des Schießkrieges, anzuwenden. Dazu gehören nicht nur herkömmliche Streitkräfte und Rüstungen, sondern auch die Unterwühlung, das Anheizen des inneren Widerstandes, die Arbeit  im Untergrund, die Zersetzung der Ordnung, die Sabotage, die Störung von Verkehr und Wirtschaft, der Ungehorsam, der Aufruhr.“ (8)

Kurz, die DDR schlug Verhandlungen vor. Die herrschenden Kreise der Bundesrepublik aber antworteten: Nein, wir wollen Krieg und keine Verhandlungen.

Antikommunistische Hetze im Nachkriegs-Deutschland
Und wieder spielte Westberlin eine Schlüsselrolle bei der Vorbereitung der geplanten Vernichtungsschlacht gegen die DDR. Hoch schossen auf seinem Boden die Giftpflanzen der Geheimdienste der Westmächte, der Spionageapparat des Bundesnachrichtendienstes und der Ämter für Verfassungsschutz, der Ostbüros der Bonner Parteien, der Filialen des Emigrantenabschaums aus den sozialistischen Ländern, die von kriminellen Verbrechern und Nazihochstablern geleiteten und von Bonn finanzierten „Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit“, „Informationszentrale West“, „Untersuchungsausschuss freiheitlicher Juristen“ und wie sich dieses Gelichter sonst noch nannte. Welche Zustände da herrschen, deutet ein führendes Blatt der Weltbourgeoisie an: „Niemand versucht ernsthaft die Tatsache zu bestreiten, dass der Westen von Westberlin aus eine ausgedehnte und einträgliche antikommunistische Propaganda- und Spionagetätigkeit betreibt.“ (9)

Aber dabei blieb es nicht. Wie ein Magnet zog Westberlin alles lichtscheue menschliche Ungeziefer an. Hier fand es reichliche Beschäftigung und Belohnung. Jede in Brand gesteckte Scheune in der DDR, jeder in einem dortigen Industriebetrieb angerichtete Schaden, jeder Sabotageakt im Verkehrswesen, jede Abwerbung von Facharbeitern, wichtigen Spezialisten, Ingenieuren, Ärzten, Wissenschaftlern – all das sollte dazu dienen, das gesellschaftliche Leben im verhassten sozialistischen Osten Deutschlands durcheinander zu bringen und ein Wirtschaftschaos hervorzurufen. Nichts wurde unversucht gelassen und alles hoch belohnt.

Eleanor Dulles nennt die Summe von 30 Milliarden mark, die der DDR allein infolge der Abwerbung von Technikern und Spezialisten durch die westlichen Imperialisten verlorengegangen sei. (10)

Die zum IG-Farben-Konzern gehörigen Bayer-Werke, Krupp, Haniel und andere Konzerne betrieben Menschenhandel auf eigene Rechnung oder zahlten den berufsmäßigen Westberliner Abwerbern Kopfprämien für DDR-Bürger bis zu 3.000 Mark. Es sollte eine Atmosphäre der allgemeinen gesellschaftlichen Unsicherheit geschaffen werden.

Um das Gefühl der Labilität zu erhöhen, scheute man vor gemeingefährlichen Finanzspekulationen nicht zurück. Die Anordnung eines schwindelhaften Kursverhältnisses der Währung zuungunsten der DDR erlaubte es den Bürgern der kapitalistischen Staaten, aber vor allem den deutschen Kapitalisten, durch weitverzweigte Schieberringe hochwertige Waren in der DDR billigst aufzukaufen: von vielen Zehntausenden Tonnen Fleisch und Butter bis zu Filmkameras und optischen Geräten, von Schreibmaschinen bis zu hochwertigen Kunstgegenständen. Zwischen Westberlin und der DDR verkehrten täglich im Durchschnitt eine Millionen Menschen, von denen sich ein erheblicher Teil diesem Schmutzgewerbe hingab und dabei Bürger der DDR korrumpierte. So und auf tausendfältige andere Weise betrieb man auch die finanzpolitische Untergrabung des sozialistischen deutschen Staates. Kurz, die internationale Reaktion ließ alle Minen springen, um die DDR in die Luft zu sprengen.

Man wird nach alledem fragen: Und die Sozialdemokratie? Was tat sie angesichts solcher bedrohlicher Machenschaften? Natürlich konnte diese Politik gegen den Widerstand einer so starken Partei wie der Sozialdemokratie nicht durchgeführt werden, zumal sie in Westberlin über die Mehrheit der Wähler und des Senats verfügte. Hier ist nicht die Aufgabe, über Gefühle der Anhänger der SPD zu mutmaßen; denn sie bestimmten nicht das Geschehen. Es wurde leider von den rechten Führern bestimmt. Da war Herbert Wehner, ehemaliger Funktionär der KPD, der wegen Verrats aus der Partei ausgeschlossen worden war und nun, mit dem ganzen Hass des Renegaten, die Kommunisten in der Bundesrepublik und den sozialistischen Staat auf deutschem Boden verfolgte. In eiskalter Berechnung verbarg er seine wirklichen Pläne, indem es sich in die Rüstung eines „linken“, ja oppositionellen Sozialdemokraten kleidete und mit parlamentarischen Scheingefechten ebenso wir durch sein Auftreten in unteren parteigliederungen viele ehrliche Sozialdemokraten täuschte, bis er auf diese Weise die innerparteiliche Macht erobert hatte. Dann warf er die Tarnkleidung ab und gliederte die SPD mit haut und Haar und Fleisch und Knochen in die Front des reaktionären Finanzkapitals ein.

Wehner war es, dem die widerrechtliche Spalterpolitik der Bundesregierung in Berlin nicht durchgreifend genug schien und der auf der 13. Sitzung des Bundestags im Oktober 1949 forderte:

„Berlin soll und muss – und wir hätten gewünscht, dass es an dieser Stelle klar gesagt worden wäre – von den Organen der Bundesrepublik so behandelt werden, als wäre es bereits das zwölfte Land der Bundesrepublik.“ (11)

Wehner war es , der 1952 in einem Gespräch unter vier Augen gegenüber Adenauer ein geheimes Loyalitätsversprechen abgab, durch das die rechte SPD-Führung nicht nur des Kanzlers Politik sanktionierte, sondern auch gegen den Willen der Mehrheit der westdeutschen Bevölkerung und hinter dem Rücken der sozialdemokratischen Mitgliedschaft den Weg für die Unterzeichnung der Pariser Verträge frei machte. (12)

Und Wehner war es auch, der auf sensationelle Weise am 30. Juni 1960 im Bundestag den deutschlandplan der eigenen Partei preisgab. Dieser Plan, am 18. März 1959 vom Vorstand der SPD und vom Vorstand der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion beschlossen, umfasste die Vorschläge, eine Entspannungszone in Mitteleuropa einschließlich Rüstungsbeschränkungen und dem Abzug der NATO-Truppen als Voraussetzung eines Europäischen Sicherheitssystems zu schaffen, Maßnahmen zur politischen und wirtschaftlichen Zusammenführung Deutschlands bis zu seiner endgültigen Wiedervereinigung in die Wege zu leiten und Vorbereitungen zum Abschluss eines Friedensvertrages für Gesamtdeutschland mit den Staaten der Antihitlerkoalition zu treffen. Gingen die Erläuterungen zum Deutschlandplan noch davon aus, dass „seit Jahren von der Bundesregierung eine ,Politik der Stärke’ verfolgt wird …, die den Weg zur Wiedervereinigung immer schwieriger und heute fast ungangbar gemacht hat“ (13), so deklarierte Wehner in seinem schmählichen Auftritt am 30. Juni  1960 vor dem Bundestag offen die Kriegspolitik gegen die DDR und erklärte, dass der eigene „deutschlandplan“ eine Sache der Vergangenheit und die „atlantische Allianz Voraussetzung für die Erlangung der deutschen Wiedervereinigung“ sei. Mit anderen Worten: Er bekannte sich offen zur NATO und zur Politik der CDU/CSU und forderte eine „gemeinsame Außenpolitik von Regierung und Opposition“ (14). Denn der deutschlandplan und die beabsichtigte Aggression gegen die DDR waren kaum miteinander vereinbar. Man musste jenem abschwören, um diese mit vorbereiten zu können.

Seit dem parlamentarischen Kniefall Wehners vor der CDU und ihrer Politik koordinierten die rechten sozialdemokratischen Führer ihre Angriffe gegen die DDR immer offener mit dem damaligen Kanzler Adenauer, ja sie suchten ihn und den bayrischen CSU-Führer und Kriegsminister Strauß noch zu übertrumpfen. Charakteristisch dafür waren die Verbrechen des sogenannten Ostbüros der Sozialdemokratie und auch Äußerungen von Willy Brandt, Reuters Nachfolger an der Spitze des Westberliner Senats. Brandt, der 1958 Westeberlin die Aufgabe gestellt hatte, „die Stabilisierung der Sowjetzone soweit wie möglich zu erschweren und sosehr wie möglich zu verlangsamen“ (15), ging nun aufs Ganze. Im Frühjahr 1961 reiste er in die USA:

§gegenüber einigen Journalisten bemerkte er zu Beginn seines Washingtoner Aufenthalts, in der Zone (gemeint ist die DDR – A. N.) herrsche eine explosive Stimmung. Sie könne leicht einen neuen Aufstand nach dem Muster des 17. Juni 1953 auslösen … Seine Freunde könnten da im Notfall noch ein wenig nachhelfen.“ (16)

Welch Zynismus: diese Hoffnung auf die Konterrevolution, die, falls sie nicht eintritt, doch noch mit „ein wenig Nachhilfe“ meiner „Freunde“ zum Ausbruch gelangen könnte! So wurde damals von unverantwortlichen Elementen in hochverantwortlichen Positionen mit dem Krieg gespielt. Fast gleichzeitig mit Brandt hatte der westdeutsche und Westberliner Zeitungsfürst Axel Springer Washington heimgesucht. Herr eines Pressetrusts, dessen riesiger umfang in umgekehrtem Verhältnis zum niedrigen, sittenlosen Hetzniveau seiner Blätter steht, verlangte dieser Generalissimus des zügellosen Propagandakrieges einer Kolonne hitlerischer Journalisten und Nachwuchsfaschisten im Februar 1961 eine Unterredung mit Kennedy. Vom USA-Präsidenten nicht empfangen, landete er natürlich beim amerikanischen Geheimdienst, wo er einem höheren Beamten die Situation und perspektive aus Springerscher Sicht erläuterte:

„In der Zone drohe ein Aufstand … Die Westberliner und die Westdeutschen würden nicht tatenlos zusehen … Der Westen Deutschlands werde den Landsleuten zu Hilfe eilen.“ (17)

Das war der Stil, mit dessen Hilfe der Pressezar die Bevölkerung Westdeutschlands und Westberlins aufpeitschte. Springer selbst hat im vertrauten Kreis mehr als einmal geäußert, dass er den „mitteldeutschen Markt“ für seine Presse erobern wollen. Hinter seinem mit phantastischen Lügen und Erfindungen genährten kalten Krieg steckten und stecken grobmaterielle Motive: die Hoffnung auf den Absatz von vielen Millionen Springerblättern in der DDR, eben wenn es keine DDR mehr gäbe. Dank seiner ausgezeichneten persönlichen Beziehungen zu Franz Josef Strauß wusste er, dass die von ihm in Washington ausgeplauderte ungeheuerliche Konzeption den offenen Wünschen und geheimen Vorbereitungen der Bonner Regierung entsprach. War doch gerade das Jahr angebrochen, von dem Strauß 1959 ominös prophezeit hatte:

„In zwei Jahren ist Musik in der Bundeswehr.“

In der Tat überstürzten sich seit Beginn 1961 die unmittelbaren militärischen Aggressionsvorbereitungen.

Ende Januar 1961 forderte Strauß den Aufbau eines „nationalen Leitungsstabes“ mit allen militärischen, politischen und wirtschaftlichen Vollmachten, in dessen Händen die Vorbereitung des Überfalls auf die DDR liegen sollte. Während der ersten Februarwoche wurde die wenige Monate vorher vom Hitlergeneral Speidel proklamierte Vorwärtsstrategie geübt: Das umfassende NATO-Manöver „Winterschild II“ praktizierte in unmittelbares Nähe der Staatsgrenzen der DDR und der ?SSR den Überraschungsangriff auf den sozialistischen deutschen Staat und seine unmittelbaren sozialistischen Nachbarn.

Auf Drängen der Adenauer-Regierung entwarfen im Mai die Oberkommandos der bewaffneten Streitkräfte der USA, Großbritanniens und Frankreichs einen alarmierenden Kriegsplan, dessen Inhalt in erster Linie der Durchbruch von Westdeutschland nach Westberlin war. (18)

Eine Konferenz vereinte am 12. Juni Strauß, den Bundeswehrchef, General Foertsch, und den amerikanische Kommandeur der NATO-Streitkräfte, General Norstad. Wenige Tage später bestätigte die USA-Presse die Existenz eines vom Kriegsministerium in Washington und der NATO entworfenen Planes, der den gewaltsamen Einbruch in die DDR vorsah. Was dieser Plan beinhaltete, verriet der Pentagon-Berichterstatter der gut informierten in New York erscheinenden großbürgerlichen Wochenzeitschrift „Newsweek“, Lloyd Norman:

„Die NATO hat 32 verschiedene Möglichkeitspläne für Berlin … Die mildesten Pläne wurden bereits von den NATO-Verbündeten gebilligt und können sofort wirksam werden. SHAPE-Kommandant Lauris Norstad könnte z. B.  einen Alarm auslösen und dabei die NATO-Land- und -Luftstreitkräfte mobil machen. Er könnte 500 Flugzeuge heranrücken. Er könnte für einen Fünfzehnminuteneinsatz seine Mace-Metador-Raketen, seine 60 Thor-Raketen (in England) oder seine wenigen Jupiter-Raketen (in Italien) in Bereitschaft versetzen …

KPD Plakat Quelle userpage.fu-berlin.deroehrigw
Auch drastischere Pläne wurden entworfen: Ein LKW-Konvoi würde die ostdeutschen Inspektoren herausfordern und sich weigern, ihre Autorität anzuerkennen. Sollten sich die Kommunisten weigern, nachzugeben, dann würde der betreffende Armeekommandant entweder zurückkehren, oder nach Befehl würde er versuchen, seinen weg durchzuboxen. Sollten die Ostdeutschen schießen, würden seine Truppen das Feuer erwidern. Sollten die ostdeutschen mehr Truppen einsetzen und den USA-Konvoi erledigen, dann könnte der nächste Schritt der sein, einen noch größeren Konvoi mit Panzerunterstützung vorzubringen …

In der Öffentlichkeit sagen die USA recht laut, dass die NATO Kernwaffen einsetzen wolle. USA-Bomber könnten eine kleine Atombombe auf eine große Konzentration von kommunistischen Panzertruppen fallen lassen – unter der Voraussetzung natürlich, dass die Sowjets ihre Truppen in den klaren Gruppen entfalten, wie sie sich die Luftwaffe denkt. Dies wäre ein Prüfstein für die Entschlossenheit des Westens, dass wir den Willen haben, den Weg bis zu Ende zu gehen. Sollten sich die Russen unserem Kernwaffenschlag nicht beugen und mit Kernwaffen zurückschlagen, dann würde der große Krieg wahrscheinlich anlaufen …“ (19)

So barbarisch leichtfertig spielten damals offizielle amerikanische und westdeutsche Kreise mit dem Krieg. Synchron mit der Enthüllung des NATO-Planes durch „Newsweek“ forderte Strauß am 18. Juni in Kempten (Allgäu) vor Bundeswehrsoldaten und Soldaten und Mitgliedern der CSU die Liquidierung der DDR und der sozialistischen Gesellschaftsordnung in Osteuropa. Zehn Tage später versicherte der ehemalige Hitlergeneral Heusinger, dass sieben westdeutsche Divisionen bereit seien, „unverzüglich jede Mission auszuführen“ (20). Tags darauf beschloss der Bundestag (durch die dritte Novelle zum sogenannten 131er Gesetz) die Rehabilitierung der SS-Verfügungstruppen sowie der Verbände der Waffen-SS und der SS-Totenkopfregimenter. In derselben Parlamentssitzung erhielt die Bundeswehrführung Vollmacht, sogar noch vor dem sogenannten Verteidigungsfall Zwangsdienstleistungen zu fordern und Requirierungen vorzunehmen.

Am 3. Juli rief General Clarke, Befehlshaber der USA-Streitkräfte in Europa, öffentlich dazu auf, sich „aufs Äußerste vorzubereiten“.

Die zweite Julihälfte verbrachte Strauß in den USA, wo er nicht nur die bereits zitierten kriegerischen Äußerungen von sich gab, sondern vor allem im Pentagon an Konferenzen teilnahm, als deren Resultat am tag seiner Rückreise in die Bundesrepublik, dem 1. August 1961, für alle NATO-Verbände in Europa die Alarmbereitschaft proklamiert wurde, wodurch die Kriegsgefahr sich sprunghaft weiter zuspitzte. Um die Atmosphäre noch anzuheizen, begann die USA-Luftwaffe sofort mit großen Luftlande- und Luftbrückenmanövern in Westdeutschland und den USA. Gleichzeitig führte die westdeutsche marine vom 8. August an eine Kriegsübung mit über hundert Schiffen durch, wobei das Manövergebiet sich bis unmittelbar vor die Ostseeküste der DDR erstreckte. Geprobt wurde ein Blitzüberfall auf die Nordflanke des deutschen Arbeiter- und -Bauern-Staates. In ebendiesen Tagen unternahm Nazigeneral und Befehlshaber der NATO-Landstreitkräfte in Mitteleuropa, Speidel, eine Inspektionsreise entlang der Staatsgrenze der DDR, als deren Ergebnis er am 10. August verkündete, dass die NATO in diesem raum gerüstet sei.

In dieser spannungsgeladenen Zeit traten die Regierungen der Warschauer Vertragsstaaten in Moskau zusammen, um über neue Maßnahmen einer Friedensregelung im Herzen Europas zu beraten. In einer Erklärung, die am 13. August veröffentlicht wurde, wandten sie sich an die Volkskammer, an die Regierung und an alle werktätigen der DDR mit dem Vorschlag, an der Westberliner Grenze eine solche Ordnung einzuführen, durch die der Wühltätigkeit gegen die Länder des sozialistischen Lagers zuverlässig der Weg verlegt und rings um das ganze gebiet Westberlins, einschließlich seiner Grenze mit dem demokratischen Berlin, eine verlässliche Bewachung und eine wirksame Kontrolle gewährleistet werden.

Titel jW 13.08.2011
Das war die Lage im Sommer 1961. Auf der einen Seite die nie erlahmenden Bemühungen der DDR um Frieden im allgemeinen und um friedliche Beziehungen mit der Bevölkerung der Bundesrepublik im besonderen. Auf der anderen Seite die grimmig-brutale Entschlossenheit der westdeutschen und Westberliner Reaktion, das Schwert in die Waagschale der deutschen Geschichte zu werfen und den Graben zwischen den beiden deutschen Staaten nicht zu überbrücken, sondern mit des Volkes Blut zu füllen. Der Konflikt war durch zahlreiche provokatorische Reden und vor allem Taten auf seinem Höhepunkt angelangt. Ein Krieg von europäischem und Weltmaßstab drohte auszubrechen.

In diesem Augenblick schlug die DDR zu. Am Morgen des 13. August sahen sich die kalten und heißen Krieger am Brandenburger Tor und entlang der ganzen Staatsgrenze der DDR zu Westberlin einem doppelten Schutzwall gegenüber, einem über Nacht errichteten Wall aus Stein und einem Menschenwall zu seiner Bewachung, gebildet aus den Arbeiterkampfgruppen der Betriebe, den Soldaten der Grenztruppen der DDR, hinter denen tief gestaffelt die Nationale Volksarmee, die sowjetischen Truppen und die Kampfbereitschaft des ganzen europäischen sozialistischen Lagers standen. Ein Meisterwerk strategischer Planung und Präzision und Operwilligkeit, eine auf die Minute und Sekunde berechnete grandiose Militäraktion des Friedens überraschte und lähmte den Gegner.

Kein Menschenleben war zu beklagen, kein Tropfen Blut war geflossen und niemand zu Schaden gekommen außer den Diversanten und Agenten, den Währungsspekulanten und Seelenkäufern und vor allem den Kriegspolitikern, die vom Westen aus den Marsch durchs Brandenburger Tor anzutreten gehofft hatten und vor denen nun die Tür dröhnend ins Schloss fiel.

Von diesem tage an konnten endlich in der DDR die Gesetze des Sozialismus ohne die von außen kommenden störenden Interventionen wirksam werden und keine fremde Räuberhand sich mehr aneignen, was das Volk der DDR geschaffen hatte. Von nun an vollzog sich der wirtschaftliche und politische Aufstieg und die fortgesetzte Verstärkung des internationalen Gewichts der DDR permanent und stetig. Dem Feind war halt geboten, seine Manövrierfähigkeit beträchtlich eingeschränkt worden. Der Frieden gewann eine schlacht, der Krieg erlitt eine Niederlage, und das auf diese Weise so sichtbar gewordene neue Kräfteverhältnis in Europa erzeugte deprimierte Kopflosigkeit bei den westdeutschen und Westberliner Imperialisten. Von diesem 13. August 1961 an datierte die Todeskrise der Adenauer-Regierung und die Ausbreitung der Erkenntnis in weiten Kreisen Westdeutschalands, dass mit der Fortsetzung der bisherigen Politik die Bundesrepublik sich selber schweren Schaden zufügt. Denn in einer Epoche, in der Europas größter Teil sozialistisch konstituiert  ist und jeder zweite Europäer in einem sozialistischen Staat lebt, können die Imperialisten nicht mehr, wie so viele Male in diesem Jahrhundert, Kriege nach Lust und Willkür vom Zaune brechen.

Wie imperialistische Kriege gemacht werden – wir wissen es aus langen bitteren Erfahrungen. Wie imperialistische Kriege verhindert werden – das wurde am 13. August 1961 demonstriert. In der Geschichte wird er fortleben als ein Beispiel dafür, dass der Sozialismus, wenn er einig, entschlossen und besonnen handelt, die Kalküls kriegswütiger Aggressoren vernichtend durchkreuzt.«

1 Die Bundeswehr – Fachorgan des Deutschen Bundeswehr-Verbandes e. V. Bonn, April 1961.

2 Im April 1967 zum Chefredakteur des österreichischen Rundfunks ernannt.

3 Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung (Bonn), Nr. 136, 26. Juli 1961, S. 1325.

4 Robert Ingrim: Bündnis oder Krieg, München 1955, S. 128.

5 Hermann Foertsch: Der Soldat des Westens in der Sowjetideologie. In: Wehrkunde (München), 1953, Heft 5, S. 2.

6 Erich Jaeger: Handbuch der NATO, Frankfurt am Main 1957, Ergänzungslieferung 2/58, C 11, S. 151.

7 Mrs. Dulles, die man getrost als Interpretin der Politik ihrer beiden berüchtigten Brüder und des Washingtons von heute bezeichnen darf, fasste 1967 das USA-Ziel in den Worten zusammen, dass „ein vereinigtes Deutschland in die westliche Gemeinschaft zu führen“ sei. (Eleanor L. Dulles: Berlin und die Amerikaner, S. 11.) Das ist die authentische Wiedergabe der offiziellen Politik der USA und des westdeutschen Regimes: Die DDR und Westpolen sollen verschlungen und in den NATO-Bereich eingefügt werden. Kein Wunder, dass Adenauer selber dem Buch ein zustimmendes Vorwort gab.

8 Bonner Rundschau, 9. Juli 1961.

9 New York Times, 8. Juli 1959.

10 Eleanor L. Dulles: Berlin und die Amerikaner, Köln 1967, S. 143.

11 Verhandlungen des Deutschen Bundestages, 1. Wahlperiode, 13. Sitzung vom 21. Oktober 1949.

12 Günter Gaus: Gespräche mit Herbert Wehner, Hamburg 1966, S. 40.

13 Deutschlandplan der SPD, Herausgeber: Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Bonn, April 1959, S. 13.

14 Das Parlament (Bonn), 13. Juli 1960.

15 Die Welt, 10. Februar 1958.

16 Ebenda, 18. März 1961.

17 Der Spiegel (Hamburg), Nr. 34, 15. August 1966.

18 New York Herald Tribune, 29. Mai 1961.

19 Newsweek (New York), 19. Juni 1961.

20 Neue Zürcher Zeitung, 30. Juni 1961.

Quelle:
Albert Norden: So werden Kriege gemacht! Über Hintergründe und Technik der Aggression. Dietz Verlag Berlin 1968. Vgl.: Um Krieg und Frieden im Herzen Europas.

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