Sonntag, 24. Juli 2016

Kampf um die Arbeitszeit

Zwei Milliarden Überstunden

Letzte Woche erwischte mich die Nachricht, dass die Beschäftigten in Deutschland im vergangenen Jahr  fast zwei Milliarden (1,813 Milliarden) Überstunden und davon rund eine Milliarde (997,1 Millionen) unbezahlte Überstunden klopfen mussten.
Als Gewerkschafter habe ich mein Leben lang gegen Überstunden und für Arbeitszeitverkürzung gekämpft. Deshalb fiel mir auch gleich einer der wenigen behaltenswerten Sprüche des früheren DGB-Vorsitzenden Heinz Oskar Vetter ein: „Überstunden sind die Summe der Zeit, die früher oder später vom Leben abgezogen wird.“

Heute ist es gesicherte Erkenntnis der Arbeitsmedizin: Überstunden erhöhen das Risiko für Magenkrankheiten, Beschwerden wie Rückenschmerzen, Schlafstörungen nehmen ebenso zu wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Überstunden begünstigen den Konsum gesundheitsschädlicher Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten und führen oft zu Gewichtszunahme durch mangelnde Bewegung und falsche Ernährung. Zudem verhindern Überstunden soziale Teilhabe, und das Unfallrisiko im Straßenverkehr steigt.

Montag, 18. Juli 2016

Diktatur des Militärs oder des Präsidenten?

Im Folgenden dokumentieren wir einige Stimmen aus Deutschland und der Türkei zum Militärputsch vom vergangenen Freitag / Samstag und den undemokratischen Folgen seitens des AKP-Regimes.

Zum Putschversuch in der Türkei sagte der DKP-Vorsitzende Patrik Köbele am Sonntag:

„Wem nutzt es, dass Teile des türkischen Militärs in der Nacht von Freitag zu Samstag einen Putsch ausgerufen haben? Am Ende profitiert Erdogan. Erdogan – der die Präsidialdiktatur vorbereitet, der demokratische Journalisten verfolgen lässt, der kurdische Städte belagern lässt – hat nun die Gelegenheit, um den Staatsapparat zu säubern. Er lässt sich als Verteidiger der Demokratie feiern.

Samstag, 16. Juli 2016

Betriebliche Mitbestimmung für Auszubildende an der UKSH-Akademie abgeschafft

Foto: ver.di Nord
In den letzten Tagen wies die Gewerkschaft ver.di auf einen (weiteren) unhaltbaren Umstand am UKSH hin, der schon in der sogn. „freien Wirtschaft“ für Empörung sorgen würde. Er ist aber umso skandalöser im Falle des UKSH, da es sich bekanntlich in öffentlicher Trägerschaft des Landes Schleswig-Holstein befindet.

Die DKP Lübeck / Ostholstein solidarisiert sich ausdrücklich mit den gewerkschaftlichen Forderungen und veröffentlicht daher an dieser Stelle die Pressemitteilung von ver.di Nord:

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert das Vorgehen der UKSH-Akademie, wonach die betriebliche Mitbestimmung für die circa 400 Auszubildenden der Krankenpflege oder Hebammen abgeschafft worden ist. 

Montag, 11. Juli 2016

Die DKP trauert um Robert Steigerwald

Robert Steigerwald ist tot. Er war der Lehrer von drei Generationen deutscher Kommunistinnen und Kommunisten. Die DKP trauert um einen Wissenschaftler, Lehrer, Revolutionär

Der kommunistische Philosoph Robert Steigerwald ist tot. Der 91jährige starb am Donnerstag, dem 30. Juni 2016, gegen 16.00 Uhr im Kreis der Familie zu Hause in Eschborn. Er hinterlässt seine Frau Annemarie Steigerwald, zwei Kinder, sieben Enkel- und zehn Urenkelkinder. Steigerwald war Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), seit sich die Kommunisten 1968 nach dem Verbot der KPD erneut als legale Partei konstituierten.

Die DKP trauert um ein Mitglied, das die Programmatik der DKP geprägt hat. Der DKP-Vorsitzende Patrik Köbele: „Robert Steigerwald wurde zum Wissenschaftler, weil er gegen Faschismus und Krieg kämpfte, und er kämpfte in der kommunistischen Partei für den Sozialismus, weil er unsere Gesellschaft und die herrschende Ideologie studiert hatte.“

Robert Steigerwald war 1945 nach kurzer Kriegsgefangenschaft in die SPD eingetreten, die er bald wieder verließ, um sich 1948 der KPD anzuschließen. Als Bundeskanzler Adenauer die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik durchsetzen wollte, widersetzten sich die Kommunisten. Die Regierung ließ die KPD verbieten, Steigerwald saß fünf Jahre im Gefängnis. Im Prozess, der mit dem Verbot der KPD endete, gehörte Steigerwald zu der Arbeitsgruppe, die die Prozessvertretung der KPD koordinierte.